La Recreation de la Musique

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La Récréation de Musique

Récréation – Erholung, Wiederauffrischung, Pause – so richtig glücklich können wir mit einer Übersetzung des französischen Begriffs nicht sein. Und doch wissen wir genau, was mit diesem Begriff gemeint ist, kennen wir doch genau die belebende und erfrischende Wirkung, die Musik auf uns haben kann.

Jean-Marie Leclair (1697 – 1764)
Deuxième Récréation de Musique, op. VIII, 1. Teil
Ouverture: Gravement – Légèrement – Lentement – Forlane: Point trop vite – Sarabande: Lentement – Badinage

Jacques Christophe Naudot (gest. 1762)
Konzert G-Dur für Blockflöte, 2 Violinen und Basso continuo, op. 17 Nr. 5
Allegro – Adagio – Allegro

Nicola Porpora (1686 – 1766)
Sonate F-Dur für Violoncello und Basso continuo
Largo – AlIegro – Adagio – Allegro non presto

Francesco Mancini (1672 – 1737)
Sonata d-moll für Blockflöte, 2 Violinen und Basso continuo
Amoroso – Allegro – Adagio – Allegro

Jean-Marie Leclair (1697 – 1764)
Deuxième Récréation de Musique, op. VIII, 2. Teil
Menuet I/II – Chaconne – Tambourin I/II

Jean-Marie Leclair, einer der begabtesten Komponisten des 18. Jhdts., hat der großangelegten Ensemblesuite die Funktion der Récréation in den Titel gelegt und zum Programm gemacht. Virtuosität und Empfindsamkeit, Pathos und Intimität, Kleinformatiges (wie die Badinage) im Kontrast zu Großarchitektur (wie bei der Chaconne): Vielfalt und Abwechslung lassen erwarten, dass Leclairs Musik ihre recreierende Wirkung entfaltet.
Leclair war einer der ersten französischen Musiker, die sich wirklich ernsthaft mit italienischer Musik, ihrer Komposition und ihrer Aufführungspraxis auseinandergesetzt haben. Unser Programm spiegelt ein wenig die durchaus polemische Kontroverse zwischen französischem und italienischem Musikgeschmack im 18. Jhdt.
Mit F. Mancini und N. Porpora vertreten 2 neapolitanische Komponisten die italienische Seite. Klangliche Raffinesse und rasante Virtuosität, vor allem bei Porporas Cellosonate, kontrapunktische Meisterschaft, vor allem im 2. Satz der Mancini-Sonate, sowie allgegenwärtige Cantabilität sind die typischen Merkmale italienischer Musiksprache.
J.Chr. Naudot, ein weitgehend unbekannter Pariser Komponist, hat sich der Faszination des italienischen Temperaments nicht entziehen können und in seinem Flötenkonzert mit rasanten Skalen und leidenschaftlichen Tonrepetitionen an Vivaldi erinnernde Vokabeln benutzt. Gleichwohl blitzt bei ihm genau wie bei Leclair immer wieder die französische Anmut und Eleganz von Melodie und Phrasierung auf.

 

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