Hasse, Star im italienischen Musiktheaterbetrieb, steuerte bereits vor Pergolesi hervorragende Exemplare zur damals hochmodernen Gattung des komischen Intermezzos bei.
Sonata in A für Flöte und Basso continuo
Sinfonia zum Intermezzo „Larinda e Vanesio“, Neapel 1726
Neben dem „Stabat mater“ berühmteste Komposition des früh verstorbenen G.B. Pergolesi. Die Aufführung von „La serva padrona“ 1752 löste den „Guerre des Buffons“ – den Buffonistenstreit in der Pariser Musikszene aus.
„La serva padrona“, Intermezzo I, Text von Gennarantonio Federico
Personen:
Uberto
Serpina, seine Magd
Vespone, stummer Diener
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Wie Pergolesi in Neapel geboren, aufgewachsen und ausgebildet. Entwickelte die Errungenschaften des modernen italienischen Stiles in seinen Werken für Cembalo auf geniale Weise weiter.
Sonata in d für Cembalo, K 213
„La serva padrona“, Intermezzo II
Corrette, Parteigänger des italienischen Stiles in Paris, verbindet in seinen Concerts comiques, die als Zwischenmusik in der Comédie française fungierten, Variationen über französische Volksmelodien mit der Form des italienischen Solokonzertes
„Le Plaisir des Dames“ Concert comique für Blockflöte, 2 Violinen und Basso continuo, op.8 Nr.6
Allegro – Adagio – Allegro
Das Intermezzo ist eine neapolitanische Erfindung vom Anfang des 18. Jhdts. Zwischen den Akten der pathetischen opere serie wurden – oft von eigenen Kompagnien – kurze komische Szenen in Manier der commedia dell‘ arte eingefügt, um das Publikum auch in der eigentlichen Opernpause mit kontrastierend vergnüglichen Elementen zu unterhalten. Dabei entwickelte sich rasch ein eigener musikalischer Stil, der im Verzicht auf opernhafte Gestik, spektakulär-virtuose Koloraturtechnik und komplexe Orchestrierung eine realistische Szenerie zu untermalen in der Lage war. La Serva Padrona wurde am 28.08.1733 in Neapel uraufgeführt und ist zum wohl berühmtesten Intermezzo der Musikgeschichte geworden. Mit dazu beigetragen hat die spektakuläre Aufführung des Werkes 1752 in Paris, die zu der vehement ausgetragenen Kontroverse des Guerre des Buffonistes geführt hat. Diese Debatte zwischen den Anhängern des traditionellen französischen Hofstiles und den Parteigängern des als revolutionär empfundenen italienischen Intermezzo gilt als eine der berühmtesten ästhetischen Auseinandersetzungen der Musikgeschichte. Vor G.B. Pergolesi hat bereits der in Bergedorf bei Hamburg geborene J.A. Hasse in Neapel hervorragende Intermezzi komponiert. Deshalb darf seine Musik in unserem Programm die Introduktion zu Pergolesis Werk sein. Den Kehraus liefert M. Corrette mit seinem concert comique, der sich als Sympathisant des italienischen Stiles in Paris profiliert hat. Die Improviation am Beginn des zweiten Teiles steuert D. Scarlatti bei, der wie Pergolesi aus Neapel stammt.